
Nachdem die “Bad Boys” souverän durch die Gruppenphase marschierten, wartet im Achtelfinale ein alter Bekannter auf die Deutschen: Die Weltauswahl aus Katar. Dabei haben die Spieler beider Mannschaften um 18:00 Uhr die Chance alte Rechnungen zu begleichen.
"Wir sind immer noch Gäste hier, da muss man aufpassen was man sagt. Aber jeder der das Spiel gesehen und etwas Ahnung hat, weiß, was ich denke." Ein enttäuschter Silvio Heinevetter rang nach dem Spiel in der Mixed Zone um seine Fassung. Gerade war die deutsche Mannschaft bei der WM 2015 in Katar im Viertelfinale am Gastgeber mit 24:26 gescheitert. Zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen en masse inklusive. Durch die Einbürgerung zahlreicher Spieler gelangte die katarische Weltauswahl aus dem Stand bis ins WM-Finale und scheiterte erst dort an Frankreich.
Szenenwechsel: Die “Bad Boys” liegen sich in der stickigen Mittagshitze in Rio in den Armen. Gerade hat Deutschland die Kataris im Viertelfinale der Olympischen Spiele mit 34:22 deklassiert. Am Ende gewinnt die DHB-Auswahl die Bronzemedaille.
Wundertüte Katar
Seit Katar im Handballzirkus oben mitspielt kreuzen sich die Wege mit den “Bad Boys” bei jedem großen Turnier. So auch dieses Mal. Jedoch findet der Show-Down bei der WM in Frankreich bereits im Achtelfinale statt. Beide Mannschaften haben nach den vergangenen Jahren noch eine Rechnung offen. Und beide Mannschaften kennen sich mittlerweile bis ins Detail und wissen um die Stärken des jeweils Anderen.
Doch bei dieser WM scheint alles anders. Katar fehlen einige ihrer Handball-Legionäre, mit Zarko Markovic der Vize-Torschützenkönig der letzten WM. In der Vorrunde setzte es für die Golfstaatler gegen Schweden, Dänemark und Ägypten gleich drei Niederlagen. Die “Bad Boys” sind dennoch gewarnt: "Uns erwartet eine Mannschaft, die vielleicht nur auf die K.o.-Runde gewartet hat, um ihren besten Handball zu spielen", zeigte sich Andreas Wolff vor dem Spiel vorsichtig.
“Wir sind ja auch nicht schlecht drauf”
In das gleiche Horn stößt Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der vor allem vor der körperlichen Spielweise und aggressiven Abwehr der Kataris warnt: "Wir dürfen keine Blackouts haben und müssen über 60 Minuten konstant spielen. Dann haben wir alle Möglichkeiten. Wir sind ja auch nicht schlecht drauf."
Gerade nach der überzeugenden Vorstellung seiner Spieler gegen Kroatien lässt Sigurdsson zuversichtlich auf den weiteren Turnierverlauf blicken: "Wir sind sehr froh, dass die Mannschaft jetzt in dieser Verfassung ist", sagte der Isländer: "Denn jetzt fängt es an, richtig interessant zu werden."
Wer begleicht im Achtelfinale alte Rechnungen aus der Vergangenheit? Die Antwort gibt es um 18:00 Uhr live unter https://handball.dkb.de/. Auf den Sieger wartet im Viertelfinale Slowenien.